Gespräch mit dem Investor Charly Kleissner zum Thema „Social Impact Investing“

Thema: Social Impact Investing
Veranstalter: Literaturforum Schwaz in Zusammenarbeit mit der KÖSTV Frundsberg
Moderation: Anton Hütter
Ort: Wirtschaftskammer Schwaz
Datum: Mittwoch, 29. Mai 2013

Charly Kleissner - heute "hauptberuflich" Philanthrop, Social Impact Investor, Philosoph - war in den 1980er und 1990er Jahren einer der wichtigsten Software-Entwickler in Silicon Valley. Unter anderem hat er mit Apple-Gründer Steve Jobs das Betriebssystem OS X geschaffen.
2002, als Kleissner mit 45 Jahren als Chief Technical Officer (CTO) bei Ariba, einer A-Level-Company mit einem Börsenwert von 3 Milliarden Dollar, ausstieg und seine Firmenanteile verkaufte, war er Multimillionär. Mit dem größten Teil seines Vermögens gründete er Stiftungen und Netzwerke für Social Impact Investment. Seither widmet er sich gemeinsam mit seiner Frau Lisa zur Gänze dem Impact Investing und der wissenschaftlichen Arbeit in diesem Bereich. Kleissner ist gefragter Gast bei Impact-Investing-Konferenzen und Philanthropen-Foren auf der ganzen Welt.

Kleissners KL Felicitas Foundation und zwei weitere Organisationen investieren in Social Business, machen aber auch Gewinne. Kleissner sieht eine ganzheitliche Nachhaltigkeit von der wirtschaftlichen bis zur sozialen Perspektive als die Herausforderung des 21. Jahrhunderts und ist überzeugt, dass es möglich ist, durch Investments sowohl einen positiven Effekt auf Umwelt und Gesellschaft zu generieren als auch einen finanziellen Gewinn zu erzielen: "Wir müssen uns von der Entweder-Oder-Mentalität verabschieden, wonach es nur entweder einen sozialen oder einen finanziellen Impact geben kann. Das ist einfach falsch!", sagt Kleissner. "Und weil Regierungen und traditionelle Philanthropen nicht genug Geld aufbringen können, um die wichtigsten Probleme der Welt zu lösen, müssen also kommerzielles Kapital und die Kräfte des Marktes ein Teil der Lösung sein."
"Die meisten Reichen wollen reich bleiben", sagt Kleissner. "Also müssen wir Angebote schaffen, wie sie das mit gutem Gewissen tun können." Kleissner ist damit eine der Leitfiguren einer neuen Bewegung, die mit viel Geld Einfluss nehmen und die Welt zum Guten verändern will. So halten etwa allein die 18 Gründungsmitglieder des Netzwerkes Toniic mehr als 100 Millionen Dollar bereit, die in junge, im Aufbau befindliche Unternehmen fließen sollen, die auch soziale und ökologische Ziele verfolgen.